Im Frühling 2002 hatte das wissenschaftliche Team unter der Leitung von Karl Stocker, Heimo Hofgartner und Katia Schurl begonnen, die Ausstellung "Berg der Erinnerungen" zu konzipieren, eine Ausstellung, die sowohl das Agieren und Erleben des einzelnen Menschen wie auch die "kommunikative" Geschichte der Stadt zeigte. Da nicht alle der circa 20.000 recherchierten Objekte in die Ausstellung Eingang finden konnten, wurden zirka 1.000 aussagekräftige Exponate ausgewählt, die vom Gestaltungsteam unter der Leitung von Erika Thümmel in den Stollen des Grazer Schloßbergs in Szene gesetzt wurden.
Die insgesamt 17 Themen der Ausstellung "Berg der Erinnerungen" gruppierten sich um mit Graz verbundene persönliche Erfahrungen und Erinnerungen. Die Überschriften, welche auf den thematischen Schwerpunkt eines Abschnittes hinwiesen, sind ausschließlich den Interviews mit den ErinnerungsspenderInnen entnommen worden. So wurde etwa das Thema Arbeit betitelt mit "Und das war meine Aufgabe", das Thema Terror und Widerstand in der NS-Zeit mit dem Zitat eines Widerstandskämpfers "Der Kopf ist gleich weg!", oder das Thema Immigration mit dem Titel "Also diese Jahre, die möchte ich keinem wünschen".
Als Auslöser einer gedanklichen Assoziationskette schwebten die Objekte frei im Zentrum euklidischer Körper. Diese Plexiglaskuben, -tetraeder oder -oktaeder standen folgerichtig nicht auf statischen Podesten, sondern schwebten frei vor den felsigen Wänden der Stollen. Der Einblick in diese Kristalle wurde nicht aus jedem Blickwinkel gewährt, waren doch manche Wände der Kuben nicht transparent, sondern je nach Objekt und Stollenhintergrund buntfarbig, schwarz, verspiegelt oder transluzent. Und somit sah man abgesehen vom Objekt selbst dessen Schattenbild, nur erahnbare Umrisse oder ein in eine bestimmte Farbe getauchtes Bild desselben.
Auftraggeber: Graz Kultuhauptstadt 2003
Wissenschaftliche Leitung: Karl Stocker mit Heimo Hofgartner und Katia Schurl
Gestaltung: Erika Thümmel