Die Ausstellung thematisiert und präsentiert im Erdgeschoss die sozioökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen der historischen und aktuellen Entwicklung des Weinviertels. Hier werden jene Themen gezeigt, die das Leben der Weinviertler Bevölkerung prägten und prägen: die landwirtschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, die Kulturen des Weins, das Leben an und mit der Grenze.
Die ausstellungsadäquate gestalterische Umsetzung dieser strukturgeschichtlichen Themen erfolgt in Form von Großobjekten, die paradigmatisch für Entwicklungen stehen. Allgemeine Daten und Fakten über die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen der historischenund aktuellen Entwicklung des Weinviertels werden in Form von Filmen, Animationen und Texten eingespielt.
In dieser Landschaft haben jedoch vor allem Menschen ihreSpuren hinterlassen und sie durch ihre Arbeit und ihren Alltag geprägt undgestaltet. Menschen auf Fototafeln des Künstlerpaares Heinz Cibulka & Magdalena Frey begleiten mit ihren Blicken die BesucherInnen beim Erwandern des Weinviertels.
Die Präsentation der zweiten inhaltlichen Ebene, die Adaption der „harten Fakten“ in die individuellen Lebensstrategien der Weinviertler Bevölkerung erfolgt über das Vermittlungsmedium „Ausstellungsobjekt“. Die hier ausgestellten Objekte stammen aus Privatsammlungen, kommen aber auch aus renommierten nationalen und internationalen Museen. Diese Objekte schweben verpackt in „Trauben“ im Raum, und sie repräsentieren das Leben einigerausgewählter Weinviertlerinnen und Weinviertler – aber durchaus auch stellvertretend für alle Weinviertler und Weinviertlerinnen. Hervorgehoben werden Menschen, die sich – wie es die Kulturwissenschaften bezeichnen – durch einen gewissen regionalen oder dörflichen „Eigensinn“ auszeichnen, beziehungsweise Grenzen überschreiten (das ist durchaus auch geografisch gemeint). Diese Persönlichkeiten kommen aus verschiedenen sozialen Schichten, sie sind bekannt oder auch unbekannt, gemeinsam aber ist ihnen, dass sie im Weinviertel geboren wurden oder im Weinviertel gelebt haben oder leben.
Auftraggeber: Stadtgemeinde Mistelbach
Gesamtleitung: Wolfgang Denk
Wissenschaftliche Leitung: Karl Stocker mit Gabriele Kaser
Gestaltung: Alexander Kada